Empirische Ergebnisse – es geht!

Wie die empirischen Tests von T. Zimmerer zeigen, ist, wenn das Kriterium der Verlustvermeidung bzw. –begrenzung betrachtet wird, die Anwendung der Strategie gegen ausgewogene Portfolio-Strategien überlegen. Es ist jedoch zu beachten: Während der CPPI-Ansatz eine tägliche Überprüfung erfordert, sind die anderen Strategien erheblich handlungsärmer. Zur Erläuterung: CPPI 100 heißt kein Verlust, CPPI 95 bis zu 5 % Verlust und CPPI 90 besagt 10 Verlust werden für den zugrundegelegten Zeitraum akzeptiert. Beim Sharpe-Ratio sind die ausgewogenen Strategien dem CPPI-Ansatz überlegen, aber Verluste über ein erträgliches Maß eben nicht ausgeschlossen.

Ausfälle – zwei Stellgrößen!

Die Strategie hat in der Umsetzung zwei kritische Stellgrößen: den Multiplikator, der auf den möglichen Tagesverlust abzielt (wie im letzten Teil beschrieben) und die tolerierte Marktbewegung, d.h. wann wird der Puffer angepasst. Beim DEKA Vermögenskonzept spielt dieser zweite Faktor aber keine Rolle, da täglich angepasst wird. D.h. betrachtet man die Vergangenheit, ist, wie der Test von Zimmerer zeigt, die empirische Ausfallwahrscheinlichkeit bei einem Multiplikator von 5 bis 6 gleich Null.

Der Multiplikator entscheidet!

Wie obiges Bild zeigt, wurde in den vergangenen Jahrzehnten beim MSCI World Index ein Tagesverlust von 20 % nie erreicht (DAX: maximal 12 % minus, EURO Stoxx 50: maximal 8 % minus). Dieser Tagesverlust hätte einen Multiplikatorwert von 5 (-20 %) nicht erreicht. Die im Publikumsbereich platzierten Fonds der DEKA arbeiten offensichtlich mit einem Multiplikator der zwischen 5 und 6 liegt, d.h. Verluste sind mit dieser Strategie auf den anvisierten Zeitraum in den genutzten Märkten so gut wie ausgeschlossen. Der Algorithmus ist hier sehr sicher. Dabei ist zu beachten, dass nicht der volle Tagesverlust an diesen Tagen wirkt, sondern nur der Teil des Tagesverlustes, der den durch den Multiplikator abgesicherten Teil übersteigt.

Der Weg zum gemeinsamen Denken

„Der Dialog ermöglicht“, wie es treffend bei Friedrich Schlegel heißt, „die Darstellungen des gemeinschaftlichen Selbstdenkens“. Besser kann man die gewünschte Gesprächsstrategie von Führungskräften nicht beschreiben. Der erlebte Alltag in deutschen Unternehmen sieht aber häufig anders aus.

Führungskräfte, die bei ihren Mitarbeitern eine Veränderung erreichen wollen, verfallen immer wieder in die Vortragsrede. Den Mitarbeitern wird erklärt, dass ihre Zielerreichung nicht ausreiche, wie viele Prozente bis zum gewünschten Umsatzziel noch fehlten und dass es so nicht weitergehen könne! Die Stimmung in und nach solchen Gesprächen ist in der Regel schlecht. Spaß ist der genaue Gegenpol dazu – und kommt interessanterweise auch bei der agierenden Führungskraft nicht auf.

Stimmungsabstieg, …

Einen grundsätzlichen Fehler stellt der Vortragsstil dar. Das führt zu mehreren negativen Konsequenzen. Zunächst ist das Ergebnis eine schlechte Stimmung. Handelt es sich um eine Vertriebsführungskraft, ist damit schon die Basis für schlechte Ergebnisse des Vertriebsteams gelegt, denn erfolgreicher Vertrieb hat bekannterweise als Basis den Spaß am Tun.

… Zeitverschwendung und …

Dann stellt sich auch die inhaltliche Frage: Warum muss dem Mitarbeiter der aktuelle Sachstand erklärt werden? Weiß er tatsächlich nicht wie sein Ist-Zustand im Rahmen der Zielerreichung aussieht? Weiß ein Mitarbeiter nicht genau, in welchen Bereichen in der augenblicklichen Situation Rückstände zu verzeichnen sind? Mir ist kein Unternehmen bekannt, in dem Mitarbeiter im Vertrieb nicht ihre Zahlen kennen. Das Ergebnis dieses häufig umfassenden Gesprächsteils ist somit eine reine Zeitverschwendung. Der Mitarbeiter sollte stattdessen lieber mit Kunden sprechen.

… und Denkvermeidung …

Der Vortragsstil hat aber eine noch viel negativere Konsequenz. Selbst wenn die Führungskraft auch über eine Veränderung im Verhalten spricht – die ja zu einer Veränderung der Zahlen in der Regel nötig ist – verhindert der Vortragsstil das Selbstdenken des Mitarbeiters.

Die Führungskraft macht sich Gedanken und versucht den Mitarbeiter zu überreden. Eine eigene Erkenntnis des Mitarbeiters wird nicht verlangt, wird nicht gefordert und erst recht nicht gefördert. Der Mitarbeiter kann in seiner Komfortzone verweilen.

… verhindert der Dialog …

Die Lösung liegt letztendlich im Dialog. Der Dialog nutzt nicht nur das gesamte Wissen, dass der Mitarbeiter bezüglich seines Arbeitsalltags und insbesondere seiner Kunden hat, sondern bezieht ihn aktiv in die Denkprozesse mit ein. Ein einfaches Mittel hierzu ist die offene Frage.

Stellt die Führungskraft Fragen an den Mitarbeiter, führt dieses dazu, dass der Mitarbeiter eine Antwort formuliert und dieses kann er nur, wenn er sein Gehirn auch zum Denken nutzt.

Inhaltlich stellen sich Fragen nach dem Ziel der Führungskraft. Ist eine Verbesserung des Zielstandes des Mitarbeiters das Ziel, sollten die Fragen in Richtung auf eine zukünftige Veränderung des Verhaltens des Mitarbeiters gehen. Hervorzuheben ist der zeitliche Bezug: zukünftig! Damit fällt ein offenes Fragewort im Dialog weg: Warum! Das ‚Warum‘, hat ausschließlich einen Vergangenheitsbezug und führt zu einer Rechtfertigung des Mitarbeiters. Und dieses sollte nicht das Ziel des Gesprächs sein und ist damit überflüssig.

… als Gehirnaktivierer

Der Dialog ist somit die einzig geeignete Gesprächsform für ein Führungskräfte-Mitarbeiter-Gespräch. Das gemeinsame Denken mit dem Mitarbeiter erlaubt es der Führungskraft, den Mitarbeiter bei der Lösung seiner Aufgaben zu unterstützen und nicht sie ihm einäugig abzunehmen, denn die Kunden des Mitarbeiters kennt er tatsächlich nicht so gut wie sein Mitarbeiter.

Die Nutzung von Fragen führt weiterhin zwingend dazu, dass der Gesprächsanteil der Führungskraft geringer wird und dass der Mitarbeiter seine eigenen Ideen zur Lösung der Schwierigkeiten ausspricht und damit selbst denkt.

Der Dialog als Instrument zum gemeinsamen Denken ist ein effektiver Weg zu den Ideen der Mitarbeiter. Die Impulse der Mitarbeiter entlasten die Führungskraft im Problemlösungsprozess und Veränderungsmanagement. Soll ein Mitarbeiter dann ein verändertes Verhalten umsetzen, wird dieser Prozess mit Freude angetreten, denn es gründet sich das Veränderungsmanagement auf der Basis der Einbeziehung seiner eigenen Ideen. Der Mitarbeiter vermutet Erfolgsaussichten und damit steigt seine Selbstmotivation, welche viel wirksamer ist als eine Fremdmotivation durch die Führungskraft.

Das Einzige was ein Dialog braucht ist Zeit, aber davon wird durch die üblichen Vortragsgesprächen genug verschwendet. Per Saldo auch hier ein Gewinn durch sinnvollere Gesprächsinhalte.

Eine gute Straße!

Der Euro Stoxx 50 befindet sich auf einem sehr soliden Entwicklungspfad! Im Wochenchart zeigen sowohl der gleitende Durchschnitt von 13 Wochen als auch die 40 Wochenlinie eindeutig nach oben. Gleichzeitig gibt der MACD (13,40,12) in einer noch sehr neutralen Zone ein Kaufsignal ab, es sieht also gut aus. Die Fundamente sollten stark genug sein, um in einem erneuten Anlauf die 3.000 Marke zu knacken, die Ende September spätestens erreicht werden wird. Erst Kurse bei 2.500 legen den langfristigen Ausstieg nahe.

e = m * C … einfacher als Einsteins bekannteste Gleichung!

Die obige Gleichung macht die „schlichte“ Idee deutlich: Wie viel kann ich heute riskieren, damit morgen ein Garantiefonds reicht, um mein Ziel zu erreichen?

Vom bestehenden Vermögen wird der Barwert – bezogen auf einen festgelegten Termin – abgezogen und mit einem Multiplikator multipliziert. Wird dies täglich berechnet, was bei dem üblichen Vorgehen getan wird, reduziert sich das Risiko auf den Verlust des Anlagemarktes der den „möglichen“ Tagesverlust übersteigt. Auf den Begriff „möglich“ bezieht sich die Berechnung des Multiplikators. Aber darauf werde ich erst in der nächsten Folge eingehen J

Verlustvermeidung – aber Achtung!

Wie die empirischen Renditen des DAX zeigen (Test von T. Zimmerer) geht die Strategie auf, aber sie hat ihren Preis. Zu beachten ist, dass insbesondere bei sehr hohe Renditen im DAX, die Renditen der CPPI-Strategie teilweise sehr gering ausfallen. Die Fragen, die sich hier stellen und die ich später beantworten werde, lauten: Woran liegt das und kann dies umgangen werden?

Wohin geht der DAX – kurzfristig?

Der RSI (15), ein Indikator, der eine Überkauft- oder Überverkauft-Situation anzeigen kann, befindet sich in einer neutralen Zone. Der Chart hat heute eine solide Widerstandslinie bei 8500 erreicht. Wie kann es kurzfristig weitergehen?

Der langlaufende Aufwärtstrend ist nicht in Gefahr. Die wichtige Marke bei 8.000 tut ihr übriges, zumal auch der gleitende Durchschnitt von 200 Tagen nun auch bald die 8.000 erreicht. In dieser Konstellation ist es wahrscheinlich, dass die Marke von 8.500 übertroffen wird. Als nächstes Kursziel kann dann die Marke von 8.750 angesehen werden, auf die dann eine kurzfristige Korrektur auf die 8.500 folgen sollte. Erst wenn die Marke bei 8.750 fällt, werden wir Ende des Jahres Kurse über 9.000 sehen.

Sollte die Linie bei 8.500 bei diesem Anlauf halten, sind Kurse unter 8.300 eindeutige Kaufkurse und sollten genutzt werden.

Gold – das Ende der Konsolidierung?

Der Goldchart hat seine Konsolidierung wohl beendet! Die kurzfristige Erholung, die die Kurse zurück in das Band zwischen 1.350 und 1.450 geführt hat, scheint abgeschlossen. Sowohl der RSI (Wilder) – die Überkauftzone wurde ohne Pause verlassen – als auch der MACD – die kurzfristige Divergenzlinie dreht bereits – bestätigen das Ende der Erholung. Die erfahrenen Goldanleger, die das typische Septemberhoch des Goldpreises – Anomalie oder indische wedding-season – zum Ausstieg nutzen wollten, scheinen bereits in den ersten Septemberwochen die Geduld verloren zu haben. Selbst wenn einige Spekulanten jetzt noch einmal zugreifen sollten, ist Ende September bei 1.400 (psychologische Marke, gleitender 200 Tage Durchschnitt, RSI in der Überkauftzone) dann ein massiver Deckel erreicht. Das Ziel von 1.000 wird dann ins Auge gefasst, selbst wenn mutige Anleger, dann bei 1.200 noch einmal zugreifen werden.

Verlustvermeidung ??? – Es geht!

Wie obenstehende Grafik zeigt, schneidet das CPPI-Verfahren die Verteilung der Renditen im negativen Bereich ab! Zu beachten ist dabei, dass die Durchschnittsrendite geringer ist und auch die Spitzenrendite des reinen Aktieninvestments auch nicht erreichbar ist. Aber genau dies ist der Preis, dass diese Strategie im Portfoliomanagement eben Verluste vermeidet. Bis hierher kann also nicht auf Alpha-Renditen gehofft werden.