Wohin geht der DAX – langfristig?

Die Decke bei 10.000 wiegt schwer. 10.000 ist eine psychologische Marke, die einen natürlichen Widerstand bietet. Bevor nicht die 10.300 gefallen ist, kann nicht von einem Durchbruch gesprochen werden. Positiv wirkt im Chart die Aufwärtsunterstützung, die seit dem 4. Quartal 2011 mehrfach getestet wurde. Dazu unterstützen den positiven Trend, die gleitenden Durchschnitte von 3 Monaten und 40 Wochen, die beide solide steigen. Da der MACD (13,40,12) gerade ein Kaufsignal gegeben haben, deutet alles auf eine Fortsetzung des positiven Trends hin.

Erst wenn Kurse unter 9.300 erreicht werden und bestätigt werden, wird es für das Chartbild kritisch.

Damit muss zusammenfassend gesagt werden, spätestens gegen Ende des 3. Quartals, sollten die 10.300 fallen und den Weg zu Kursen bei 11.000 zum Jahresende frei machen.

Betrachtet man dazu das FED-Modell zur Aktienmarkt Bewertung, wird die Unterbewertung des Marktes deutlich. Dabei stellt das Modell den konkurrierenden Anleihen- und Aktienmarkt gegenüber. Die Berechnung folgt der einfachen Überlegung, dass die Renditen des Anleihenmarktes plus einer Risikoprämie, den Renditen des Aktienmarktes entsprechen müssen, denn sonst wird es zu Umschichtungen in den jeweils anderen Markt kommen.

Betrachtet man die Situation im Oktober 2010, ergibt sich dann folgendes Bild:

Die Bewertung des Marktes war ähnlich wie heute deutlich unterbewertet und drei Jahre später das Niveau – ohne Wachstumskomponente erreicht. Doch wie sieht die Situation heute aus:

Daraus zu folgern, der DAX wird 2018 bei 18.000 liegen, erscheint doch eine etwas hehre Aussage, aber warum nicht.

Für langfristig orientierte Investoren  scheint der Weg zumindest klar zu sein – nach oben!

Fazit – es gelingt Überdurchschnittliches!

Als Fazit bleibt nur zu sagen: Das Verfahren des CPPI-Ansatzes gelingt! Ohne jegliche Verfeinerung vermeidet es Verluste und erreicht sein Ziel.

Möchte der Anleger mit diesem Verfahren bessere Renditen erzielen, muss in jedem Fall der aktuelle Zinssatz Beachtung finden. Bei sehr niedrigen Zinsen, die in der Regel nach längeren Abwärtstrends Realität sind, bleibt das Depot lange sehr defensiv orientiert und erreicht nur wenige Punkte über einem festverzinslichen Investment.

Gestaltet der Anleger seine Strategie aber aktiv – wie dies beispielsweise beim deka-Vermögenskonzept möglich ist – sind sogar Renditen über dem Aktienmarkt zu erzielen. Der Anleger muss dabei aber das Risiko eingehen, bei niedrigen Zinsen alle Schutzschalter auszuschalten, wenn die Trends aus der technischen Analyse einen positiven Trend nahelegen. Das Ergebnis ist dann eine höhere Volatilität des Depots, aber auch eine deutlich positive Überrendite!

Abschließend: Empfehlenswert!

Alpha-Renditen erfordern Aktivität!

Eine verfeinerte Strategie erlaubt es nun mit dem CPPI-Ansatz auch Über-Beta-Renditen (Marktrenditen) zu erreichen. Es werden nun zwei MACD-Varianten (mittel- und langfristig) genutzt, der gleitende Durchschnitt von 90 Tagen, der gleitende Durchschnitt von 200 Tagen und eine Variation der CPPI-Grundstrategie abhängig vom Zinsniveau.

Erst ab unterschreiten einer bestimmten Zinsschwelle am Geldmarkt wird das vollkommene Ausschalten des CPPI-Schutzes möglich. Ist das Zinsniveau unterhalb dieser Schwelle und wird der Trend eher als negativ signalisiert, wird der maximale Schutz auf Verlustbegrenzung für 12 Monate gesetzt – die CPPI-Varianten Gewinnerhalt und Kapitalschutz werden dann nicht berücksichtigt.

Die Ergebnisse über die Laufzeit von 1992 bis 2011 zeigen ein deutliches Plus: ohne Schutz – wenn es das Zinsniveau und die Marktentwicklung erlauben! Im Ergebnis kostet die Begrenzung des Risikos in solchen Situationen zu viel Rendite.

Der Zins, der Trend und eine aktive Grundabsicherung – eine gute Kombination!

Wie bereits bei der Erläuterung des CPPI-Ansatzes deutlich gemacht, spielt der Zinssatz bei der Wirkung aufgrund des Barwertansatzes eine entscheidende Rolle. Was liegt näher als ihn aktiv in die Strategie mit einzubeziehen, Zusätzlich wird grundsätzlich die CPPI-Strategie des Kapitalerhalts (hier: kein Verlust über 7 Jahre) bei 30 % plus im Depot deaktiviert und am nächsten Tag wieder aktiviert.

Das Ergebnis: Seht selbst!

CPPI flexibel – wirkt besser!

Nutzt man die Möglichkeit, den CPPI-Schutz bei positivem Trend auszuschalten bzw. zu variieren, verändert sich das Bild weiter. Ein Test vom 2.8.1993 bis 30.6.2011 ergibt für ein 50 % Euro Stoxx 50 / 50 % REX Portfolio folgendes Bild: (Die zeitliche Verkürzung ergibt sich aus der Vorlaufzeit für den technischen Indikator MACD und den gleitenden Durchschnitt von 200 Tagen) Die Portfoliorenditen liegen bei etwa plus 240 % bzw. 200 % und 175 % deutlich dichter beieinander. Die Vorgehensweise ist dabei recht einfach: Legen MACD und der gleitende Durchschnitt von 200 Tagen einen positiven Trend nahe, wird der CPPI-Schutz ausgeschaltet, zeigt eines der beiden technischen Instrumente eher nach unten wird der CPPI-Schutz Kapitalerhalt (K) für 7 Jahre aktiviert und zeigen beide nach unten, wird zusätzlich die jährliche Verlustbegrenzung von 10 % dazu geschaltet. Was auffällt ist, dass die Abwärtsbewegungen tatsächlich und zwar deutlich abgebremst werden, aber auch wieder, dass die Aufwärtsbewegungen im Verlauf nicht voll mitgegangen werden.

Der Grund liegt hier in der Zinspolitik. Laufen die Aktienmärkte – was in der Regel bei einer starken Konjunktur der Fall ist – werden die Zinsen erhöht und damit die Bremswirkung des CPPI-Ansatzes verlangsamt. Zeigt sich allerdings eine Baisse am Aktienmarkt – und in der Regel der Konjunktur – werden die Zinsen gesenkt und damit die Bremswirkung der CPPI-Strategie verstärkt. Damit wirkt die Bremse besonders stark zu Beginn eines Aufschwungs und besonders schwach zu Beginn eines Abschwungs.

CPPI flexibel – eine Variation

Für den gleichen Zeitraum (1.7.1992 bis 30.6.2011) werden die technischen Instrumente MACD (38,90,12) und gleitender Durchschnitt von 90 Tagen eingesetzt. Es wird zu Beginn der Kapitalschutz (K) für sieben Jahre aktiviert. Je nach Anzahl und Richtung der technischen Signale werden die Schutzschalter (Kapitalschutz oder Kapitalschutz und Verlustbegrenzung 10 %) aktiviert oder abgeschaltet. Es ergibt sich dann folgendes recht positive Ergebnis: plus 340 % ohne Kapitalschutz und plus 260 % mit flexiblem, aktivem CPPI. Aber auch hier fällt auf, die Abwärtsbewegungen werden gebremst, die Aufwärtsbewegungen nicht voll mitgegangen.

CPPI wirkt – zum ersten!

Der erste Test unterstellt ein 50 %  Euro Stoxx 50 und ein 50 % REX Depot gegen einen siebenjährigen CPPI-Ansatz mit Kapitalerhalt (CPPI Kapital 7J, kein Verlust!) bzw. einem Ansatz der immer den letzten Höchstkurs ab Laufzeitbeginn für 7 Jahre absichert. D.h. vom 1.7.1992 bis 30.6.1999 wirkt die erste Sicherung, dann wieder neu 1.7.1999 bis 30.6.2006 und vom 1.7.2006 bis 30.6.2013, wobei der Test am 30.6.2011 endet. Es wird deutlich, dass die CPPI-Idee wirkt, die letztendlich erzielte Rendite von ca. 340 % plus ohne Schutzschalter von keinem der geschützten Portfolios (plus 130 %, plus 200 %) erreicht werden kann.

Back-Tests – Was wäre mit Investments in Europa passiert?!?

In den nächsten Tagen werden einige Tests des CPPI-Ansatzes gezeigt, bei dem der Aktienanteil im Euro Stoxx 50, der Rentenanteil in der neutralen Position des REX und der defensive Anteil am Geldmarkt in Deutschland investiert wird. Die Tests berücksichtigen dabei keine Gebühren oder Steuern und beziehen sich letztendlich ausschließlich auf die Bewegung der Indices und Zinssätze!

Der Vorstand, der am schlechtesten informierte Unternehmensteil

Fritz B. Simon schreibt in seinem Buch Gemeinsam sind wir blöd: Eine Führungskraft an der Spitze oder in diesem Bild: am Ende der Hierarchie – der letzte Entscheider – sollte sich darüber klar sein, das er der wahrscheinlich am schlechtesten informierte Mitarbeiter der Organisationslinie ist. Er ist der letzte Empfänger der Flüsterpost.

Die Mitarbeiter in einem Unternehmen neigen dazu, ihre Vorgesetzten gefiltert zu informieren, da sie die Reaktion in vorauseilendem Gehorsam antizipieren und entsprechend agieren. Schon deshalb forderte Konfuzius‚ den Minister zu entlassen, der nicht widerspricht‘.

Die menschliche Lähmschicht …

Die zweite Führungsebene unterhalb der obersten Führungsebene hat in der Literatur inzwischen den Namen ‚Lähmschicht‘ bekommen – möchte man es griffiger ausdrücken, könnte man auch den Namen Lehmschicht nehmen. Es läuft jede Menge Information in diese Schicht hinein, die Weitergabe erfolgt aber nur positiv selektiv.

Mitarbeiter auf dieser Ebene stehen in den Unternehmen in der Regel in einem starken Wettbewerb. Sie sind häufig die letzte operative Einheit und damit für die Fehler aller operativer Stufen darunter verantwortlich. Die Strategen darüber können keine Fehler machen, da sie ja nicht operativ tätig sind. Wer aber die falsche oder nur unvollständige Information erhält, kann nur zufällig die strategisch richtigen Entscheidungen treffen.

Die in der ‚Lähmschicht‘ angekommenen Mitarbeiter sind im Allgemeinen hoch leistungsmotiviert und haben auch ein gesundes Maß an persönlichen Machtmotiven. Das heißt hier treffen erfolgsverwöhnte Kollegen aufeinander, die sich gefühlt tagtäglich um die knappen Positionen im Vorstand bewerben. Schlechte Nachrichten an die direkten Vorgesetzten zu geben – die letzten Entscheider bei einer Bewerbung – ist auf Basis dieser Motivlage nachvollziehbar nicht zu empfehlen. Damit gilt als erste Regel: Bitte keine Fehler, denn die könnten zu schlechten Nachrichten führen. Haben dann alle Beteiligten gelernt, dass Fehler nur dann passieren, wenn auch eine zu vertretende Entscheidung getroffen wird, werden konsequent Entscheidungen vermieden: Keine Entscheidung, keine Fehler, keine Angst!

… ein angstbedingter Konstruktionsfehler …

Diese persönliche Angstlage zieht sich über die gesamten Hierarchieebenen und findet ihren Höhepunkt auf der letzten Stufe zum Vorstand, hier wirkt der letzte häufig stärkste Filter mächtig: Nur so viel Entscheidung wie nötig und so wenig Fehler wie möglich, das ist auch eine Entscheidung – aber oft die Schlechteste.

Wie weit dies gehen kann, zeigt die Katastrophe um den Absturz der Columbia, bei der die Empfehlungen auf der Arbeitsebene der Ingenieure klar auf eine Vermeidung des Wiedereintritts der Raumfähre in nicht repariertem Zustand in die Erdatmosphäre hinwiesen. Die Gefahr, dass die Raumfähre verglühen würde, sei schlicht zu groß. Nachdem diese Information aber innerhalb der NASA vielfach managementgerecht aufbereitet wurde, war klar, dass das Risiko einer Katastrophe – wie sie dann eintrat – gering sei.

… mit Entscheidungshemmung und strategischem Fehlergenerator

Da wir Menschen lieber gute Nachrichten bekommen und darauf dann auch eher freundlich reagieren, führt im Umkehrschluss bei den Nachrichtenübermittlern zum beschriebenen deutlichen Fehlverhalten. Naheliegend und ganz im Sinne des Konfuzius wäre es somit, nur noch die Mitarbeiter zu loben, die eher kritische Nachrichten und Informationen liefern, denn nur diese Informationen können zu einer Überprüfung einer Sachlage führen, während positive Meldungen ja zwingend zur Beibehaltung einer Strategie führen, deren Richtigkeit dann niemand mehr in Frage stellen wird.

Das vielleicht bekannteste Beispiel aus der Politik stellt die Pleite an der Schweinebucht dar. Alle Berater von Kennedy dachten in die gleiche Richtung. Einen kritischen Geist gab es nicht, dafür war die Stimmung viel zu positiv – die Informationslage daher nicht vollständig, nur positiv selektiv ausgewählt. Kritik wäre einer Nestbeschmutzung gleichgekommen. In der Nachbetrachtung wurde auch diesen Beratern klar, dass die Aktion ein ungeheurer Fehler war. In der Entscheidungssituation lag aber kein Bedarf nach weiteren Fakten vor, da der Ausgang und die Informationslage klar und eindeutig schien.

Gerade die oberste Führungsebene sollte es sich nicht einfach machen. Je ruhiger die nächste Ebene, desto kritischer ist wahrscheinlich die Lage im Unternehmen. Die Auswahl von Stellvertreterpositionen sollte daher eher von der Suche nach einem mutigen unruhigen Geist geprägt sein, als von der Wahl des sympathischsten, erfolgreichsten Entscheidungsmitträgers der letzten Zeit. Je skeptischer die rechte Hand, desto unbequemer der Entscheidungsprozess, desto ausgereifter aber auch das Ergebnis.

Volatilität? – – – egal!

Die Frage, welchen Einfluss die Tagesvolatilität auf die Zusammensetzung des Portfolios und vor allem die Rendite des Portfolios hat, muss mit „sehr gering“ beantwortet werden. Selbst eine Variation von 5 % auf 35 % macht deutlich, dass zwar im Portfolio der riskante Anteil etwas unruhiger wird, der Trend der Rendite sich aber trotzdem fortsetzt.